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Gemeinsam für mehr Selbstbestimmung

Im Netzwerk Psychiatrie München e.V. haben sich Psychiatrieerfahrene, Angehörige, Fachkräfte und Bürgerhelfer zusammengeschlossen, um Betroffene und Angehörige zu unterstützen und zu stärken.

Info-Veranstaltung

zu unseren Vorsorge-Dokumenten
Krisenpass und Psychiatrische Patientenverfügung
am Donnerstag, 16. Oktober 2025, 18:30 Uhr
im Evangelischen Forum, Herzog-Wilhelm-Straße 24, 80331 München (Nähe Sendlinger Tor). Eintritt frei.

Haben Sie Probleme mit der Psychiatrie? Sind Sie zum Beispiel nicht einverstanden mit Ihrer Diagnose oder Ihrer Medikation? Bereiten Ihnen Ihre stationäre Unterbringung oder Ihre Wohnsituation in einer Einrichtung Probleme? Befinden Sie sich in einer schwierigen Lage innerhalb Ihrer ambulanten Psychotherapie? Oder wünschen Sie sich Rat und Unterstützung im Rahmen einer rechtlichen Betreuung? Dann wenden Sie sich an unsere unabhängige Beschwerde- und Beratungsstelle KOMPASS.

Wir möchten Sie bei der Verbesserung Ihrer momentanen Lage bestmöglich unterstützen, Ihre Selbständigkeit stärken und Ihnen zu mehr Unabhängigkeit verhelfen; Selbstbestimmung ist ein wichtiges Grundbedürfnis eines jeden Menschen, für das es sich zu kämpfen lohnt. Auch juristisch können wir Sie beraten und, falls nötig, unsere Anwälte hinzuziehen.

KOMPASS existiert seit 2005; seitdem gelingt es uns immer wieder, Betroffene und Angehörige bei Konflikten innerhalb jeder Art von psychiatrischer Behandlung zu entlasten. Unsere Vereinsmitglieder sind fast ausschließlich ehrenamtlich tätig und setzen sich aus Betroffenen wie Fachleuten zusammen.

KOMPASS im Radio

In einem kurzen Interview mit Radio LORA München beschreibt Berater Rudolf Winzen unsere Arbeit.

Wir wollen vermitteln, nicht anklagen – aber auch nicht beschwichtigen.

Für wen sind wir da?

Helfen möchten wir all denen, die sich in einem akuten, drohenden und belastenden Konflikt in diversen psychiatrischen Bereichen wiederfinden. Natürlich gilt das auch für diejenigen, die Ihr Problem einfach teilen möchten oder fachliche Beratung suchen.

Für folgende Bereiche sehen wir uns zuständig:

  • Psychiatrische Kliniken (stationär als auch ambulant)
  • Sozialpsychiatrische Dienste
  • Niedergelassene Psychiater oder Psychotherapeuten
  • Psychologische Beratungsstellen
  • Betreutes Wohnen in Wohngemeinschaften oder Heimen
  • Rechtliche Betreuung.

Unser Angebot richtet sich nicht nur an direkt Betroffene, sondern auch an Angehörige oder Fachkräfte – hauptsächlich im Großraum München. Wir beraten Sie natürlich kostenlos. Wir stehen in keinerlei Verbindung zur Pharmaindustrie oder ähnlichen Interessengruppen. Wir unterstehen keiner Klinik und sind auch nicht weisungsgebunden. Sie können sich darauf verlassen, dass wir Ihr Anliegen vertraulich und auf Wunsch auch anonym behandeln.

Wir über uns

Wir möchten Ihnen unser Kernteam gerne vorstellen:

Rudolf Winzen

Geschäftsführer, Mitbegründer von KOMPASS, Berater und auch Betroffener. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im sozialpolitischen und sozialpsychiatrischen Bereich bietet er ein breites Beratungsspektrum an. Herr Winzen ist auch in Fragen der rechtlichen Betreuung versiert. Zudem hat er den Krisenpass und die Patientenverfügung für Psychiatriepatienten weiterentwickelt, die in einer Notsituation hilfreich sein können.

Anja Kobbé

Assistenz der Geschäftsführung und Beraterin, ist ebenfalls Betroffene und mit den Abläufen der Psychiatrie vertraut. Sie verfügt über psychopharmakologische Kenntnisse und ist zuständig für unser Frauentelefon. Auch spricht sie fließend Englisch.

Das Frauentelefon ist speziell an Frauen gerichtet, die ihr Anliegen lieber mit einer Frau besprechen möchten – aber natürlich dürfen sich auch Männer, männliche Angehörige oder Partner und selbstverständlich Diverse/Binäre gerne an diesen Kontakt wenden.

Sonja Schlüchter

ist für uns juristisch tätig. Sie ist eine engagierte Anwältin, ihre Schwerpunkte sind Sozialrecht, Betreuungsrecht und Unterbringungsrecht. Außerdem ist sie als rechtliche Betreuerin tätig

Ihr Weg zu uns

Sie können uns eine E-Mail senden, uns anschreiben und natürlich auch anrufen. Bitte sprechen Sie Ihren Namen, Ihre Nummer und gerne auch Ihr Anliegen auf Band. Wir rufen Sie innerhalb von zwei Arbeitstagen zurück. Sie können sich auch anonym melden.

Dass Sie uns nicht direkt, sondern automatisch unsere Telefonansage erreichen, hat einen Grund: Beratungsgespräche brauchen unserer Erfahrung nach Zeit. Und diese Zeit möchten wir uns für Sie nehmen, um Ihnen konzentriert zuhören und auf Ihr Anliegen eingehen zu können. Wir rufen Sie auf jeden Fall zurück!

Wir beraten natürlich nicht nur am Telefon, sondern auf Wunsch auch im persönlichen Gespräch oder per E-Mail.

Postadresse
KOMPASS c/o Netzwerk Psychiatrie
Mozartstraße 13
80336 München

Allgemeine Beratung
Telefon (089) 50 00 63 65
E-Mail kontakt@kompass-m.de

Frauenberatung
Telefon (089) 441 331 06
E-Mail
frauenberatung@kompass-m.de

Vorsorge für den Krisenfall

Für Krisensituationen oder akute Notfälle bieten wir den speziell auf Psychiatriepatienten abgestimmten Krisenpass und die detailliert angepasste Patientenverfügung an. Sie können sich auf diese Weise im Vorfeld absichern und darüber verfügen, welcher Behandlung oder Medikation Sie beispielsweise nicht zustimmen oder welche psychiatrischen Vorhaben Sie prinzipiell wünschen beziehungsweise nicht wünschen.

Info-Veranstaltung

zu unseren Vorsorge-Dokumenten
Krisenpass und Psychiatrische Patientenverfügung
am Donnerstag, 16. Oktober 2025, 18:30 Uhr
im Evangelischen Forum, Herzog-Wilhelm-Straße 24, 80331 München (Nähe Sendlinger Tor). Eintritt frei.

Der Krisenpass

Der Krisenpass ist eine einfach zu handhabende Form der Vorsorge, in den wichtige Informationen für Psychiater bzw. Kliniken eingetragen werden können. Er kann von jedem verwendet werden, der befürchtet, in eine akute psychische Krise zu geraten. Aufgrund seines kompakten Formats – zusammengefaltet 7,4×10,5 cm – kann der Krisenpass in jede Brieftasche oder Handtasche gesteckt werden.

Er ersetzt zwar nicht ein ausführliches Vorsorgedokument, aber er hat zwei große Vorteile: Er ist mit geringem zeitlichen Aufwand auszufüllen, und man kann ihn immer bei sich tragen. Die Informationen, die er enthält, können sehr hilfreich sein, wenn der Betroffene nicht ansprechbar ist.
Bindend im strengen Sinne sind die Angaben auf dem Krisenpass nicht. Sie müssen aber zumindest als Behandlungswünsche berücksichtigt werden, und solche Wünsche haben ein gewisses Gewicht.

Den Krisenpass können Sie hier kostenlos herunterladen:

Krisenpass Download (PDF)

Besser: Sie können die gedruckte Version aus stabilem Papier bei uns anfordern. Ein bis zwei Exemplare versenden wir kostenlos. Für größere Stückzahlen fragen Sie bitte bei uns an; gegen eine Spende (oder auf Wunsch: Rechnung) senden wir sie Ihnen gerne zu. Bestellung hier.

Münchner bitte beachten:

Innerhalb von München versenden wir den Krisenpass nicht. Stattdessen liegt er zum Abholen bereit.

1) Service für Betroffene

Bei den Sozialpsychiatrischen Diensten (SpDi) in der Stadt München können Sie sich ein oder zwei Exemplare zum persönlichen Gebrauch kostenlos abholen.

Abholstellen für den Krisenpass

SpDi Bogenhausen / Region Nord-Ost
Denningerstraße 225
Telefon: 089 9320-03
SpDi München-Giesing
Kühbachstraße 9
Telefon: 089 652021
SpDi Laim
Westendstraße 245
Telefon: 089 54702030
SpDi Stadtmitte
Paul-Heyse-Straße 20
Telefon: 089 233-47234
SpDi München-Nord
Riemerschmidstraße 16
Telefon: 089 452235210
SpDi Neuhausen-Nymphenburg
Leonrodstraße 54
Telefon: 089 126991-452
SpDi München-Perlach
Peschelanger 11 / V
Telefon: 089 671051
SpDi Schwabing / Milbertshofen
Dachauer Straße 9 / 9a (Eingang Marsstraße)
Telefon: 089 330071-30
SpDi München-West
Landsberger Straße 367 / IV
Tel.: 089 5897707-0
SpDi für Frauen
FrauenTherapieZentrum
Güllstraße 3
Tel.: 089 747370-70

2) Service für psychosoziale Institutionen in München

Der Krisenpass liegt in Bündeln zu je 50 Ex. bereit zur kostenlosen Mitnahme
a) bei der RPK München, Lindwurmstraße 129e (2. Hinterhof, Erdgeschoss),
Tel.: 089 212 31 78-0. Bitte vorher dort anrufen, denn das Büro ist manchmal nicht besetzt.
b) beim SpDi Schwabing / Milbertshofen, Dachauer Straße 9 / 9a (Eingang Marsstraße), Tel.: 089 330071-30

Die Psychiatrische Patientenverfügung (PPV)

Eine Patientenverfügung ist ein ausführliches Dokument, in dem Sie bis ins Einzelne festlegen können, wie Sie im Fall einer Krise behandelt werden wollen. Fast alle Patientenverfügungen, die man im Internet oder in gedruckter Form findet, beziehen sich auf schwere körperliche Krankheiten oder das Lebensende; sie eignen sich nicht für psychische Krisen. Unsere Psychiatrische Patientenverfügung bezieht sich dagegen speziell auf die psychiatrische Behandlung.
Autor: Rudolf Winzen, juristische Fachberatung: Rechtsanwältin Sonja Schlüchter.

Broschüre: Die Psychiatrische Patientenverfügung mit ausführlichen Hinweisen und Erläuterungen (incl. Krisenpass) gibt es als gedruckte Broschüre (20 Seiten) gegen eine Spende; wir bitten um 5 € pro Exemplar (incl. Versand). Bestellung hier.

Download: Die Vorlage mit Hinweisen und Erläuterungen können Sie auch kostenlos herunterladen:

PPV zum handschriftlichen Ausfüllen incl. Erläuterungen:

PPV Download (PDF)

PPV zum Ausfüllen am Computer (bitte unbedingt auch die Erläuterungen herunterladen!):

PPV Download (Word-Datei)

Erläuterungen Download (PDF)

Rechtshilfefonds

Für Fälle, die juristisches Einschreiten erfordern, steht uns ein finanzieller Rechtshilfefonds zur Verfügung: In geeigneten Fällen übernehmen wir ganz oder teilweise das Honorar eines Anwalts. Ein Beispiel aus der Praxis: Einer Ratsuchenden wurde  während ihres stationären Aufenthalts in der Psychiatrie der Wohnplatz in ihrer therapeutischen Wohngemeinschaft ohne weitere Begründung gekündigt. Dies ist juristisch nicht gestattet, und wir konnten entsprechende Schritte durch einen Anwalt unternehmen, die Kündigung aufheben zu lassen. Wenn Sie glauben, dass das für Sie infrage kommen könnte, nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf.